Tom Naumann

Keramische Arbeiten

seit 2018

Brüchige Menschlichkeit

Tom Naumann erweitert mit seinen keramischen Arbeiten die traditionellen Techniken des Raku und verbindet das künstlerische Prinzip der Reduktion mit der simplen Technik des Brennens im Feuer sowie der chemischen Reduktion. Die Tonobjekte werden im Holzfeuer auf ca. 1000 Grad gebrannt und dann in einem Schwelbrandverfahren unter Sauerstoffausschluß oftmals über mehrere Stunden reduziert.

Das japanische Wort Raku bedeutet auf Deutsch so viel wie Vergnügen, Freude oder Genuss. Der Ursprung dieser Brandtechnik reicht bis in das Japan des 16. Jahrhunderts zurück. Diese Technik der Modulation entstand vor einem historischen und religiösen Hintergrund: Mit dem sich stärker verbreitenden Zen-Buddhismus entwickelte sich im Japan des 16. Jahrhunderts ein neues ästhetisches Prinzip, das Wabi Sabi. Die Einfachheit und die Wertschätzung der Fehlerhaftigkeit stehen im Zentrum dieser Anschauung. Tom Naumann nutzt die schöpferische Kraft des Feuers sowie Bruch und Zerbrechlichkeit als ein ästhetisches Prinzip, um Objekte zu erschaffen, deren Modernität gerade durch die traditionelle Rückbesinnung verblüfft. Seine Torsi sind für je 620.- Euro erhältlich.

Raku symbolisiert die Natur

Es verbindet die vier Elemente Feuer, Erde, Luft und Wasser.

Raku wird mit den Händen geformt

und zeigt die Spuren des Werkzeugs und des Herstellungsprozesses.

Die Brennmethode

im holzbefeuerten Ofen ist traditionell und seit Jahrhunderten gleich.

Die rotglühende Keramik

wird mit Zangen aus dem heißen Ofen genommen, in Sägespänen reduziert und in eiskaltem Wasser abgeschreckt. Stücke, die diese Behandlung überstehen, sind von Glasurrissen und Sprüngen überzogen.